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Flächentausch für den Artenschutz

Der „Bibersee“ bei Koldingen bleibt! Die Region Hannover übernimmt überschwemmte Felder, die Landwirte erhalten Ersatzflächen.

Ortstermin: Diese frohe Botschaft verkündeten am internationalen Tag des Bibers, den 07.04., Regionsumweltdezernentin Christine Karasch, unser Geschäftsführer Christopher Toben, Eckehardt Baumgarte, Verbandsvorsteher des Gewässer- und Landschaftspflegeverbands Mittlere Leine (GLV), und die beiden betroffenen Landwirte Heinrich Schnehage und Friedrich Thiemann bei einer Begehung der überschwemmten Flächen und der umliegenden Bäche.

 

Zum Hintergrund: Auf dem Ackerland zwischen Fuchsbach und Mühlengraben hat sich der Nager niedergelassen, fleißig seine Dämme gebaut und ein wertvolles Biotop geschaffen. Zahlreiche Vogelarten rasten und brüten inzwischen dort. Allerdings blieb dadurch die Ernte der Bauern aus. Schnell war für alle Beteiligten klar, dass der „Bibersee“ für den Artenschutz gesichert und weiterentwickelt werden soll. Seit 1865 galt das größte Nagetier Europas als ausgestorben in Niedersachsen, weshalb die Freude über seine Rückkehr umso größer ist. 2007 lebten in der Region lediglich acht Biber. Heute sind es bereits um die 170 Tiere in 50 Revieren.  

 

Die Lösung: Somit hat die Niedersächsische Landgesellschaft mbH mit der Regionsverwaltung eine gleichwertige Ersatzfläche getauscht, die nun den beiden Landwirten zur Verfügung gestellt wird. Die elf Hektar große Fläche liegt in Gleidingen, etwas weiter entfernt. Das ist für Heinrich Schnehage und Friedrich Thiemann jedoch zweitrangig: „Die Fläche bei Koldingen direkt an die Region zu verkaufen, war keine Option. Uns geht es nicht um finanzielle Entschädigung, sondern hauptsächlich darum, dass wir weiter unsere Arbeit machen können.“ Abschließend sagt Thiemann: „Das ist ein hervorragender Deal. Die Natur bekommt etwas zurück und wir sind auch entschädigt worden.“

Am „Bibersee“ entsteht nun ein idealer Lebensraum für zahlreiche Insekten-, Vogel- und Amphibienarten. Eine Wasserbüffelherde soll die Fläche künftig schonend offen halten. Dazu planen Region und GLV, gezielt Bereiche abzugraben, sodass weitere kleine Flachgewässer entstehen, in denen der Biber seine Burgen und Dämme nach Herzenslust bauen kann!