Die Karriereseite
der NLG  

„Wer morgen nicht im Moor versinkt ...

... darf gerne noch weiter diskutieren!“ Augenzwinkernd beendete Erik Jordt, Bereichsleiter Flächenmanagement, den theoretischen und diskussionsintensiven Teil unserer Fachbereichstagung in Garrel und schürte gleichzeitig Vorfreude auf die Exkursionen in das Hochmoor ´Molberger Dose` und die Kompensationsfläche ´Rhaudermeer-Leegmoor` am Folgetag.

Moore sind nasse Lebensräume, in denen sich über die Jahrtausende organische Substanz angesammelt hat, die CO2 speichern – und zwar mehr als jedes andere Ökosystem der Welt. Trocknet das Moor aus, werden Treibhausgase freigesetzt. So einfach, so schwierig.

 

Keine andere Landschaft prägte den Nordwesten Niedersachsens, einst das größte zusammenhängende Hochmoor Westeuropas, so stark. Unser Land hat den höchsten Anteil an organischen Böden. Ein Großteil wird entwässert, land- und forstwirtschaftlich genutzt und setzt somit große Mengen an Kohlendioxid frei. Niedersachsen hat in Sachen Klimaschutz daher eine besondere Verantwortung, die Moore sowohl als CO2-Speicher als auch für die biologische Vielfalt zu erhalten und zu regenerieren. Dieser Verantwortung nehmen wir uns als Niedersächsische Landgesellschaft mbH an.

 

NLG stellt Moorschutz Team auf

Unser ´Moor-Team` bestehend aus ausgewiesenen Expertinnen und Experten für Moorschutz und Kompensation hat die Arbeit bereits aufgenommen. Geerd Smidt aus der NLG-Geschäftsstelle in Aurich führte bei der Tagung mit einem Fachvortrag in das Thema ein und stellte erste Ansätze vor.

Im Hochmoor ´Molberger Dose` erklärte Roswitha Krause vom Zweckverband ´Erholungsgebiet Thülsfelder Talsperre` dann, dass Vollvernässung in der Praxis eine komplizierte Aufgabe ist, die auf Grund sich widersprechender Naturschutzvorgaben meist nicht zu 100% gelingt. Die ´Molberger Dose` ist ein circa 600 ha großes Naturschutzgebiet. Etwa 20 ha sind inzwischen wiedervernässt.

 

Kompensation im ´Rhaudermeer-Leegmoor`

Doch auch Teilvernässung kann einen maßgeblichen Beitrag zur Regeneration von natürlichen Lebensräumen leisten. Christina Busch, ebenfalls aus Aurich, stellte die Kompensationsmaßnahme ´Rhaudermeer-Leegmoor` vor, ein gemeinsamer Pool der Niedersächsischen Landgesellschaft mbH und der Gemeinde Ostrhauderfehn.

 

Der Norden der 46 ha großen Niedermoor-Fläche ist Grünland, hier entsteht Lebensraum für Wiesenvögel durch Extensivierung, Vernässung und wasserbauliche Maßnahmen. Im Süden des Geländes befindet sich ein ehemaliges Binnenmeer mit einem Erlenbruchwald, der ebenfalls durch Vernässung und das Entfernen gebietsfremder Arten wieder erstarkt. Die ersten Maßnahmen zur Extensivierung wurden bereits 2016 eingeleitet, die Maßnahmen zur Vernässung wurde 2021 umgesetzt.

Vor Ort konnten unsere Flächenmanager die immer im Oktober beginnende Aufstauung im Leegmoor begutachten. Im April wird dann stufenweise abgelassen, so dass ein idealer Lebensraum für die Wiesenvögel entsteht. Erste Erfolge zeichnen sich bereits ab. Zwei Kiebitzpaare wurden gesichtet, wobei die offizielle ornithologische Betrachtung noch aussteht. Wir drücken die Daumen!