Die Karriereseite
der NLG  

„Das Dorf steht in den Startlöchern!“

Optimistisch blickt Bauherr Stephan Janke in die Zukunft. Das ist auf Grund der explodierenden Preise und der sich immer weiter zuspitzenden Rohstoffknappheit sicherlich nicht immer leicht!

Janke hat sich der alten, denkmalgeschützten Mühle in Holtum (Geest) angenommen, sehr zur Freude der Dorfbewohner, und saniert diese in Eigenregie. Im Nebengebäude, der sog. Feinmühle, entsteht neuer Wohnraum für seine Familie. Für die energetische Sanierung hat er sich Unterstützung durch Thomas Isselhard von den Architekten für Nachhaltiges Bauen aus Verden geholt.

Im Rahmen einer zweitägigen Fachtagung erfuhren die Mitarbeitenden unseres Fachbereichs Stadt- und Regionalentwicklung aus erster Hand, was bei so einem Mammutprojekt zu beachten ist.

 

In der Dorf-, Regional- und Stadtentwicklung beraten unsere Kolleginnen und Kollegen (tätig sind überwiegend Geographen und Stadtplaner) private Antragsteller wie Herrn Janke bei der Sanierung sog. ortsbildprägender Gebäude, vor allem in förderrechtlicher Hinsicht. Sie arbeiten dabei mit internen und externen Sachverständigen zusammen, um städtebauliche und bautechnische Lösungen zu finden. Da gehört es natürlich auch dazu, die baufachlichen Grundlagen der Sanierung zu verstehen.

Der zweite Tag der Tagung stand daher ganz im Zeichen von Wissensvermittlung, Information und Austausch. Dem Ausflug zur Holtumer Mühle war ein Fachvortrag von Architekt und Stadtplaner Ivar Henckel (plan Hc) vorausgegangen. Denn „Umsetzungsbegleitung in der Dorfentwicklung“ heißt auch, ein gutes Verständnis vom Kulturraum Dorf zu haben und die typisch niedersächsische Baukultur zu kennen.

 

Eine Führung durch die Ausstellung nachhaltig.bauen.erleben im Norddeutschen Zentrum für Nachhaltiges Bauen (NZNB) stand ebenso auf dem Programm. Während Thomas Isselhard aktuelle Entwicklungen in der Förderkulisse und Einsparmöglichkeiten durch energetische Sanierung erläuterte, betonte Dorothee Mix vom NZNB die gesamtgesellschaftliche Verantwortung aller Bauherren in Bezug auf den Klimawandel.

Raumwärme verschlingt gut 68% der Endenergie in deutschen Haushalten. Die Lösung heißt „erst Dämmen, dann Heizen“, was wiederum das riesige Potential der Altbausanierung offenbart. Sanierungsmaßnahmen sollten jedoch immer ganzheitlich betrachtet werden. Neben der Energieeffizienz und mit ihr einhergehender Einsparpotentiale, geht es auch um die Herstellungsenergie, CO2-Emissionen, Wiederverwendung und Entsorgung. Materialien aus nachwachsenden, möglichst regionalen Rohstoffen zu verwenden, liegt also auf der Hand.

 

Im NZNB werden Menschen für die nachhaltige Bauwende in Theorie und Praxis qualifiziert, beraten und vernetzt. Das Zentrum gilt als Leuchtturmprojekt in Deutschland und Europa und präsentierte sich somit als genau der richtige Tagungsort. Unser junges und motiviertes Team steht nun noch besser in den Startlöchern für kommende Projekte!