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der NLG  

Gemeinsam für Klimaschutz

Klimaschutz wird auf kommunaler Ebene entschieden. Es ist eine Chance, aber auch eine große Herausforderung, vor der viele Städte und Gemeinden stehen. Daher haben wir letzte Woche zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) zu einem Vortragsnachmittag mit anschließender Diskussionsrunde nach Braunschweig geladen.

26 Fachleute und Interessierte aus kleinen und großen Kommunen sind der Einladung gefolgt: Lengende, Ilsede, Vechelde, Braunlage, Wolfsburg, Braunschweig, Helmstedt, Elm-Asse, Gifhorn, Velpke, Wolfenbüttel, Königslutter, Seesen und Salzgitter waren vertreten. Eine wirklich interkommunale Runde!

 

„Uns geht’s darum die Welt zu retten!“

Eingeleitet wurde die Veranstaltung von Paul Eldag, unserem Fachbereichsleiter für Baulandentwicklung, der über „Klimaschutz im Städtebau“ und die Rolle der NLG sprach. Dabei stellte er auch unsere Nachhaltigkeitskriterien als Grundgerüst für die Entwicklung von klimaneutralen Baugebieten vor. Diese umfassen die Bereiche:

  • Wärme/Kühlung - Einsatz regenerativer Energiequellen
  • Strom - Einsatz regenerativer Energiequellen
  • Wasser - Nachhaltiges Regenwassermanagement nach dem "Schwammstadtprinzip"
  • Mobilität - Ausbau multimodaler und intermodaler Verkehrssysteme
  • Flächenversiegelung - Erhöhung der städtebaulichen Dichte & öffentliche Freiflächen

Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand der DGNB, übernahm dann leidenschaftlich: „Uns geht’s darum die Welt zu retten!“ Gleichzeitig machte sie deutlich, dass wir uns ehrlich mit Zielkonflikten auseinander setzen müssen.

Die Kommunen spüren die Spannungsfelder immens. In der Flächennutzung, zum Beispiel, sind diese offenkundig: Landwirtschaft vs. Siedlungswirtschaft vs. Renaturierung. Zudem ist eine ökologische Ausrichtung eines Baugebietes nicht zwingend eine, die auch wirtschaftliche Bedarfe abdeckt.

Die DGNB ist Europas größtes Netzwerk für nachhaltiges Bauen und hat es sich mit der Intiative „Klimapositive Städte und Gemeinden" zur Aufgabe gemacht, Kommunen auf ihrem Weg zu mehr Nachhaltigkeit in der Bau- und Immoblienwirtschaft zu unterstützen.

Zwischen Herausforderung und Hoffnung

Matthias Schaepers, Projektleiter bei der DGNB, stellte die Initiative „Klimapositive Städte und Gemeinden" genauer vor. Sie unterstützt Kommunen dabei, gemeinsam Lösungen für individuelle Herausforderungen zu entwickeln. Es geht vor allem darum voneinander zu lernen, um ins Handeln zu kommen. So muss nicht jeder für sich wieder bei Null anfangen. Dafür gibt es beispielsweise kostenlose Workshops, Webinare, Diskussionsrunden und in Kürze auch ein Social Intranet zum unkomplizierten, schnellen Austausch.

Circa 70 Mitglieder hat die Initiative inzwischen, große Städte und kleine Kommunen gleichermaßen. Am besten lerne man von den Problemen, die gerade am Anfang auftreten. Genau dafür bietet die DGNB den Kommunen einen geschützten Raum, in dem man sich auch mal ehrlich machen kann.

 

Apropos ehrlich machen:

Konkrete Einblicke in die Herausforderungen einer Kommune gab Dr. Christian Brinsa, Geschäftsbereichsleiter des Dezernats für Hochbau der Stadt Wolfsburg preis. Die vorher von Christine Lemaitre genannten Spannungsfelder wurden anhand seiner Beispiele mehr als deutlich und die Zuhörenden auf den harten Boden der Realität zurückgeholt; denn die lässt so manches Klimaziel (noch) nicht so recht zu.

Und dennoch geht's voran: Das kommunale Förderprogramm für Solaranlagen erfreut sich in Wolfsburg großer Beliebtheit. Neue, kreative Ideen der "Generation Zukunft" entstehen im Förderwettbewerb "My School Goes Green" der Carl und Marisa Hahn-Stiftung. Und das neue Radwegenetz, zum Beispiel, begeistert die Autostadt – wer hätte das gedacht?!

Keine pauschalen Lösungen

„Und wie mache ich nun mein Baugebiet klimapositiv?“

Nach den spannenden Vorträgen gab es natürlich noch Zeit für Fragen und Diskussion, an deren Ende zwei „simple“ Erkenntnisse standen:

 

  • Es gibt keine pauschalen Lösungen!
  • Machen!

 

Wir danken allen Teilnehmenden herzlich, dass sie den Nachmittag im TRAFO Hub mit uns verbracht haben und hoffen sie konnten lehrreiche Einblicke mitnehmen und Kontakte knüpfen.

Wir freuen uns darauf, die großen Herausforderungen gemeinsam mit den Kommunen in Niedersachsen anzugehen!